Anfang April begannen die Coronazahlen endlich zu sinken. Würde es diesmal möglich sein, das von der Bundesregierung geförderte Chorprojekt „Aktionswoche Familiensingen“ verantwortungsvoll durchzuführen? Würden sich Singwillige trotz der Schatten der Pandemie gewinnen lassen?
Dank des großen Engagements der Choristen konnten im letzten 59 Einzelpersonen und 10 Familien eine Woche mit menschlichem und musikalischem Austausch erleben. Mit einem Osterkanonsingen ging es in Rittersbach los. Das Wetter meinte es gut und so unterstrich ein Glas Begrüßungssekt im Freien vorab den besonderen Charakter dieser Woche.
Im wunderschönen Kirchenraum der Marienkirche wurde mit Corona-Abständen eifrig geprobt. Ein Fülle unbekannter Kanons erklang an diesem Ostermontag.
Dienstag konnten die Teilnehmer die Probenräume des Gemeindehauses in Rednitzhembach kennenlernen und abends versammelte sich eine motivierte, gut gelaunte Gesellschaft für das Proben verschiedener Choräle, zu denen es auch einige Hintergrundinfos gab. In großer Runde kam eine bewegende Atmosphäre auf. Das immaterielle Kulturerbe „Choralsingen“ wurde gepflegt.
Der Literaturmix versprach Überraschungen und einige bekannte Chorhighlights.
Mittwochs nahm die Arche Noah mit Rittersbacher Kindern und ihren Großeltern Fahrt auf. Tanz und Gesang machten Teilnehmern und Leiter viel Freude. Ebenso wurden von den Kindern tolle Bilder zum Thema gemalt, die man auch im Gottesdienst bewundern konnte. Die junge Generation in der Gemeinde kann man als sehr begabt bezeichnen.
Die Abendveranstaltungen fanden in St. Johannes in Schwand statt. Grundlage für den Workshop „Neue geistliche Lieder“ war das „Kommt atmet auf“, das mit leicht singbaren, schwungvollem Liedgut begeisterte.
Die Internationale Chormusik verlangte den Teilnehmern einiges ab. Afrikanisches, hebräisches, lateinisches und englisches Liedgut gab es hier zu erfahren.
Auch der Donnerstags- Singwochentag blieb in Schwand zuhause, da sich die Johanniskirche auch für viele Teilnehmer eignete. Mittlerweile hatte sich allgemein eine sehr gute, fröhliche und motivierte Stimmung ausgebreitet, die in jeder Themenkreisprobe zu spüren war.
Der guten Morgen Kanon führte in einer kleinen Gruppe so direkt zu Höchstleistungen bei sehr schwierigen Kanons.
Fröhliche Osterchoräle erklangen in deutscher und englischer Sprache. „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ wurde beschwingt intoniert.
Internationaler als Händel geht schon fast nicht: Es musste auch das „Halleluja“ als Herausforderung sein, das man tatsächlich am Ende gut erkennen konnte.
Der rote Freitag läutete den Wochenendspurt ein. Der guten Morgen Kanon lief nun schon wie geschmiert, Dankchoräle erfüllten voll den Kirchenraum- man merkte den Stimmen das Training der Woche deutlich an. Die neuen geistlichen Chorsätze, wie z.B. zu „Meine Zeit“, „Gott dir sei Dank gebracht“ oder „Lobe den Herrn, meine Seele“ gefielen auch den Ausführenden in Rittersbach.
Am Samstag gelang noch eine besonders schöne Corona-Chor-Variante. Von einer Familie wurde in zwei Generationen die „Arche Noah“ als Video-Clip im Guckkasten mit selbstgemalten Figuren, Gesang und Textuntermalung umgesetzt. Das Video ist unter folgendem Link abrufbar: KiKoProjekt Arche
Am Abend steigerte sich das Programm der internationalen Chormusik, Choräle und Kanons für Könner nochmal im Schwierigkeitsgrad, da die Motivation der Teilnehmer dies erlaubte.
Beschlossen wurde die Aktionswoche Familiensingen durch zwei musikalische Gottesdienste in Schwand und Rittersbach, bei dem ein kleiner Teil des erlernten Liedgutes präsentiert wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für alle Teilnehmer trotz noch geltender Coronamaßnahmen durch diese Aktionswoche Chorsingen endlich wieder erfahrbar wurde und einfach das Besondere des gemeinsamen Musizierens in der Seele spürbar war.
Wer dabei war, hat in der Tat etwas Wunderschönes und Einmaliges erlebt.